Geschichte

„Schon vor über 100 Jahren spielten in Oberhaid Blas­musi­ker bei Prozessionen und anderen festlichen Anlässen.“ So lautet der einleitende Satz in der Vereinschronik, die die Blaskapelle Oberhaid anl. ihres 90jährigen Jubiläums im Jahr 1985 in ihrer Festschrift herausgab. Ein ebenfalls abgedrucktes Foto zeigt die Kapelle um die Jahrhundertwende vor der alten Dorfschmiede.

Seit dieser Zeit gibt es eine Dokumentation über die Geschichte des Vereins, wobei die Entwicklung der Kapelle durch die beiden Weltkriege zunächst sehr eingeschränkt war. Wie das allgemeine Leben, so nahm auch die Blaskapelle nach Kriegsende eine neue, positive Entwicklung und wurde schon bald wieder ein fester Bestandteil im kulturellen Leben der Gemeinde. Musikalische Leiter waren damals Georg Stretz (- 1939), Johann Förtsch (-1952) und Leonhard Krug (-1962). Zwar ohne muskalischen Leiter, aber getragen vom guten kameradschaftlichen Geist probten die Musiker dann in den Wohnungen von Josef und Heinrich Krug in den Folgejahren, bis dann 1974 Gerhard Birklein den Dirigentenstab übernahm. Am 8. Januar 1978 trafen sich die damaligen Musiker in der Wohnung von Josef Krug und beschlossen eine neue Satzung für den Verein, zum 1. Vorstand wurde Heinrich Krug gewählt. Im selben Jahr wurde auch eine einheitliche Tracht für die Musiker beschafft. Ein weiterer wichtiger Schritt war dann der Beitritt zum Nordbayer. Musikbund im Jahr 1979. Zusätzlich zur musikalischen Gestaltung des örtlichen Lebens sind nun auch die regelmäßigen Besuche von Musikfesten feste Bestandteile im Vereinsleben. Ihr eigenes erstes großes Fest beging die Blaskapelle Oberhaid im Jahr 1985 anl. ihres 90jährigen Bestehens im Rahmen eines Kreismusikfestes. Mit der großen goldenen Medaille am weiß-blauen Band des NBMB konnte die Kapelle zu ihrem 90. Geburtstag eine besondere Auszeichnung entgegen nehmen. Neben den großen Anstrengungen zur Ausrichtung des Musikfestes besuchte die Kapelle in ihrem Festjahr noch sechs Feste von befreundeten Kapellen. Mit dem Ablegen des bronzen und silbernen Leistungsabzeichens als erster Musiker aus den Reihen der Kapelle legte Raimund Krug einen wichtigen Grundstein für die weitere musikalische Aufwärtsentwicklung des Vereins. Viele Musikerinnen und Musiker sind seitdem erfolgreich seinem Beispiel gefolgt. Als erster Musiker aus Oberhaid erwarb Raimund Krug dann auch im Jahr 1993 die staatl. Anerkennung als Dirigent und führt seit dieser Zeit seine Kapelle alljährlich zu den Wertungsspielen des NBMB. 1995 war ein weiterer Meilenstein in der Vereinsgeschichte, als der Kapelle anl. des 100jährigen Bestehens die Pro Musica Plakette durch den Bundespräsidenten verliehen wurde. Das damalige Jubiläumskonzert bot den Musikerinnen und Musikern die Gelegenheit, sich erstmals in ihrer neuen fränkischen Tracht zu präsentieren.

Die seit Jahren erfolgreiche Nachwuchsarbeit auf Vereinsebene, aber auch die Ausbildung an der Kreismusikschule trug weiter ihre Früchte und die Kapelle konnte in ihrem Festjahr 1995 beim Wertungsspiel in Trunstadt in der Mittelstufe einen 1. Rang mit Auszeichnung erspielen. Neben dem musikalischen Wirken im kulturellen Gemeindeleben setzt der Blasmusikverein mit dem jährlichen Musikantenfasching und dem Lindenfest auf dem Rathausplatz auch außermusikalische Schwerpunkte. Zur Jahrtausendwende pflanzte der Blasmusikverein die Musikerlinde auf dem Rathausplatz und eine vom leider so früh verstorbenen Mitglied Siegfried Krug gefertigte Musikerstatue würdigt auch optisch das musikalische Leben in der Gemeinde. Die „Oberhaider Rasselbande“ kümmert sich seit dem Jahr 2002 unter der Leitung von Susanne Krug um die musikalische Früherziehung, gleichzeitig wurde ein Nachwuchsorchester gegründet. 2003 feierte 1. Vorstand Heinrich Krug seinen 70. Geburtstag und erfährt eine besondere Ehrung für 40 Jahre als Vorstand durch den NBMB. Es ist auch das Jahr in dem der Blasmusikverein zum ersten Mal beim Oktoberfestzug in München aktiv dabei sein durfte (2012 zum 4. Mal).

110 Jahre Blasmusikverein Oberhaid, so hieß es dann 2005 und ein weiteres Kreismusikfest wurde ausgerichtet. In der seinerzeitigen Festschrift zeigt eine Statistik die Entwicklung der Aktiven in der Kapelle, die von 46 im Jahr 1995 auf 88 Aktive im Jahr 2005 angewachsen war.

2006 musste Heinrich Krug nach 43 Jahren sein Amt als 1. Vorstand aus gesundheitlichen Gründen niederlegen, sein Sohn Harald Krug führt seit dem den Verein. Immer noch waren die Gedanken beim erfolgreich verlaufenen Jubiläumsfest 2005 und so wurde die Idee geboren, eine Musikerwallfahrt nach 14 Heiligen zu organisieren, die nun alle Jahre am letzten Wochenende im September durchgeführt wird.

Mit der Trachtenkapelle aus Grünburg in Österreich besteht seit 2005 ein freundschaftlicher Kontakt, der durch regelmäßige gegenseitige Besuche gepflegt wird.

Heute zählt der Verein 144 Aktive, wovon 93 unter 18 Jahren sind. Musiziert wird im Hauptorchester mit 74 und im Nachwuchsorchester mit 38 Musikerinnen und Musikern. Ferner werden bei den „Krachmachern“ unter der Leitung von Katja Lunz 15 Kinder, bei der „Oberhaider Rasselbande“ unter der Leitung von Susanne Wehrfritz sieben Kinder und bei den „Zauberflöten“ unter der Leitung von Katharina Jahn und Carolin Deinhardt 10 Kinder zunächst spielerisch und dann auch mit Instrumenten auf ihr weiteres musikalisches Leben vorbereitet.

Welche Früchte diese Nachwuchsarbeit trägt, zeigt die Tatsache dass mittlerweile 51 x die D1 (Bronze), 30 x die D2 (Silber) und 5 x die D3 (Gold) Prüfung abgelegt wurde. Auch die erfolgreiche Teilnahme an den musikalischen Wettbewerben des NBMB spiegelt das gute Leistungsniveau der jungen Musikerinnen und Musiker wieder.

Im außermusikalischen Bereich engagiert sich die Vereinsjugendvertretung und bietet den Kindern und Jugendlichen über das ganze Jahr verteilt vielfältige Angebote (z.B. Schlittschuhlaufen, Schnitzeljagd, Zeltlager usw.) der gemeinsamen Freizeitgestaltung.

Insgesamt verfügt der Blasmusikverein Oberhaid also über eine innovative und engagierte Jugendarbeit, die nach 2006 und 2009 im Jahr 2012 zum dritten Mal in Folge mit dem Junior-Award der Nordbayer. Bläserjugend ausgezeichnet wurde, der jeweils für drei Jahre verliehen wird.

Darüber hinaus wird das Engagement des Blasmusikvereins nicht nur auf musikalischer Ebene sehr geschätzt, sondern findet auch bei überörtlichen Veranstaltungen z.B. des NBMB immer wieder Anerkennung, wenn Vereinsmitglieder z.B. bei musikalischen Wettbewerben, wie zuletzt anl. des 60jährigen Jubiläums des NBMB, in der Organisation mithelfen. Hierzu passt ein Zitat des damaligen Kreisvorsitzenden Baptist Schütz in seinem Grußwort zum 100jährigen Jubiläum. „Freunde machen sich die Oberhaider nicht nur durch ihre musikalischen Erfolge, sondern auch durch ihr bescheidenes und zurückhaltendes Auftreten“. Auch in der Verbandsarbeit ist der BMV vertreten und so ist Vorstand Harald Krug seit 1991 Schriftführer des Bezirksverbandes und Dirigent Raimund Krug seit 2000 Schriftführer des Kreisverbandes des NBMB.

Auch wenn der Blasmusikverein Oberhaid musikalisch mittlerweile in der Oberstufe angekommen ist, so liegt der Schwerpunkt doch nach wie vor in der Pflege der traditionellen Blasmusik. So sind es gerade die kirchlichen Anlässe wie z.B. Prozessionen und das Mitgestalten des dörflichen Vereinslebens, die dem Blasmusikverein sehr am Herzen liegen. Auch wird mit dem alljährlichen Neujahranspielen eine mehr als 100 Jahre alte Tradition aufrechterhalten.

Seit vielen Jahren findet auch der „Böhmische Konzertabend“ statt, der angefangen von den Kleinsten bis zum Hauptorchester die ganze musikalische Bandbreite des Blasmusikvereins Oberhaid widerspiegelt.

Auf seiner Internetseite www.bmv-oberhaid.de bietet der Blasmusikverein Oberhaid die Möglichkeit, sich über alles Wissenswerte über den Verein zu informieren bzw. direkt Kontakt mit den Verantwortlichen aufzunehmen.

Gerne stehen der 1. Vorstand Harald Krug, Tel. 09503 8517, und der Dirigent Raimund Krug, Tel. 09503 8305, für Anfragen persönlich zur Verfügung.

Außerdem werden in der eigenen Vereinszeitung, dem „Oberhaider Bläserecho“ regelmäßig aktuelle Neuigkeiten aus dem Vereinsleben veröffentlicht.